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Übungswochenende des Moduls Mitte der Schnell-Einsatz-Einheit Wasser Ausland (SEEWA) in Lemgo

Vom 21. Juni bis 25. Juni 2017 herrschte auf dem Gelände des THW Ortsverbandes Lemgo reges Treiben. Bevor 35 Helferinnen und Helfer aus insgesamt 20 Ortsverbänden anreisten um ein von der Geschäftsstelle Göttingen organisiertes Ausbildungswochenende zu verbringen, brachte eine Spedition viel Material und Ausstattung hierfür nach Lemgo.

Die Schnell-Einsatz-Einheit Wasser Ausland, kurz SEEWA, ist ein Spezialeinheit des Technischen Hilfswerks zur Leistung technischer Hilfe im Ausland im sog. WASH-Bereich (Water, Sanitation and Hygiene). Eingeteilt in drei Module, gibt es eine SEEWA Mitte, Nord und Süd. In Lemgo traf sich die SEEWA Modul Mitte, das sich aus Helferinnen und Helfern aus den Bundesländern Nordrhein-Westfalen, Bremen und Niedersachsen zusammensetzt.

Um die Einsatzbereitschaft jederzeit sicher zu stellen sind regelmäßige Übungen und Ausbildungen notwendig, damit sowohl Technik wie auch Teamwork einwandfrei funktionieren.

In Lemgo wurde der Schwerpunkt der Ausbildung auf das Thema Betriebsanalytik gelegt. Die Helferinnen und Helfer übten den reibungslosen Betrieb der Anlage und besprachen verschiedene mögliche Probleme, die im Anlagenbetrieb auftreten könnten.

Die Trinkwasseraufbereitungsanlage der SEEWA ist eine Ultrafiltrationsanalage die in einer Stunde rund 5.000 Liter Rohwasser zu Trinkwasser aufbereiten kann. Von diesen Anlagen sind im THW insgesamt sieben vorhanden. Die Anlage der Firma Kärcher vom Typ WTC 5000 sieht auf den ersten Blick eher klein aus, erfüllt aber die Erwartungen der Helferinnen und Helfer voll und ganz.

„Bevor diese Anlage angeschafft wurde, haben wir zunächst eine Erprobungs- und Ausprobierphase gehabt. Denn schließlich muss solch eine Anlage im Notfall auch mit einem kleinen Fischerboot transportiert werden können!“, so ein Helfer.

Neben zwei großen Kunststoffmembranfiltern werden in der Anlage automatisch die Chemikalien „Eisen(III)-chlorid“ für eine Vorflockung und Chlor hinzugefügt. Alles klein und kompakt mit großer Wirkung.

Doch genauso wichtig wie ein reibungsloser Betrieb der Anlage ist auch die Laborarbeit. An zwei Stationen übten die Helferinnen und Helfer die verschiedenen Tätigkeiten im Trinkwasserlabor. Hierbei wurden immer wieder Wasserproben aus dem naheliegenden Fluss Bega entnommen. Im Anschluss wurden die Wasseruntersuchungen und Tests durchgeführt. Mit Hilfe sogenannter „Schnelltests“ kann unter anderem der PH-Wert oder der Nitrat-Anteil im Wasser in kürzester Zeit gemessen werden.

Neben der Analyse der Wasserproben wurde auch der richtige Umgang mit der Ausstattung, den Materialien und der persönliche Schutzausstattung bei Arbeiten im Labor geübt.

Der Logistik-Trupp Verpflegung der Fachgruppe Logistik aus dem Ortsverband Holzminden sorgte am ganzen Übungswochenende für eine hervorragende Verpflegung der Helferinnen und Helfer.

Info

Insgesamt kann das SEEWA Modul Mitte auf fünf Teams von jeweils 13 Einsatzkräften zurückgreifen, die in der Bereitschaftszeit innerhalb von wenigen Stunden Deutschland verlassen um in Katastrophengebieten auf der ganzen Welt im Auftrag der Bundesregierung Trinkwasser zu produzieren. Das Material hierfür wird im Zentrum für Auslandslogistik (ZAL) in Mainz vorgehalten und kann jederzeit in Flugzeuge verladen werden.

Text & Fotos: Jennifer Reineke

 

 


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