Jeder kennt Sie, und viele ahnen auch ihre Gefahren. Biogasanlagen sind in Lippe weit verbreitet und auf vielen landwirtschaftlichen Betrieben zu finden.
Am 30. September hörte und sah man gegen 18:45 Uhr in einigen Ortsteilen von Dörentrup Martinshorn und Blaulicht. Die Feuerwehr Dörentrup wurde über ihre Digitalenmeldeempfänger alarmiert: „Meldung: Feuer 3, Biogasanlage Oelentrup.“ Gegen kurz vor sieben trafen die ersten Einsatzkräfte von Feuerwehr und Technischem Hilfswerk an der Biogasanlage ein. Rauch trat aus dem Gebäude und Menschengeschrei war eines der vielen Hintergrundgeräusche. Nachdem der Einsatzleiter eine kurze Lageschilderung von dem Besitzer der Biogasanlage erhalten hatte, rüsteten sich die Einsatzkräfte der Feuerwehr Dörentrup mit den Atemschutzgeräten aus und die ersten Trupps drangen zur Menschenrettung in das Gebäude vor. „Eine brennende Gasleitung – Fünf vermisste Personen“
Währenddessen bereiteten die Helferinnen und Helfer der 1. und 2. Bergungsgruppe des Ortsverbandes Lemgo alles dafür vor, eine eingeklemmte verletzte Person unter einer Radladerschaufel zu befreien. Schnell standen der hydraulisch betriebene Spreizer und das Rüstholz bereit und die Radladerschaufel konnte angehoben und unterbaut werden. Die verletzte Person wurde befreit. Nach der Erstversorgung wurde die verletze Person an den Rettungsdienst übergeben. Die Einsatzkräfte der Feuerwehr hatten unterdessen, vier der fünf vermissten Personen gefunden und ebenfalls an den Rettungsdienst übergeben.
Auf dem Gelände der Biogasanlage sollte die Dunkelheit nicht dafür verantwortlich sein, dass die Arbeit der Einsatzkräfte gestört wird. Schnell beschäftigten sich die beiden Bergungsgruppen damit, die Beleuchtung aufzubauen. Stative und Leuchtmittel wurden in Position gebracht und Kabel verlegt. Nach kurzer Zeit waren das Gelände, sowie die Wasserentnahmestelle an einem nahegelegenen Löschwasserteich ausgeleuchtet und für die Einsatzkräfte wieder gut einsehbar.
Nach dem das ausgebrochene Feuer in der Biogasanlage gelöscht war, machte sich auch ein Atemschutztrupp der Bergungsgruppen auf den Weg in das Gebäude, um bei der Rettung der letzten vermissten Person zu helfen. Der Trupp kam nach kurzer Zeit mit der letzen vermissten Person aus dem Gebäude heraus.
Bei solch einer Übung zeigt sich wieder das gute Zusammenspiel zwischen THW und Feuerwehr und auch wie wichtig die Zusammenarbeit ist. Nach Beendigung der Übung waren Wehrführer Stephan Kempa und auch die beiden Gruppenführer der Bergungsgruppen, Florian Sauerländer und Stephan Golücke mit dem Übungsverlauf sehr zufrieden.
Doch wer waren die „verletzen“ Personen? Der THW Ortsverband Lemgo nahm nicht nur mit seinen beiden Bergungsgruppen an dieser Übung teil, sondern stellte auch die Verletztendarsteller durch Helferinnen und Helfer der Grundausbildungsgruppe sowie ein Team, welches die Übung in Form von Fotos und Videos dokumentiert hat.
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Text und Fotos: Jennifer Reineke / Matthias Wollenberg / Björn Greiff
