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THW Ortsverband Lemgo mit Freunden auf verlagerter Standortausbildung in Hoya

Anfang September machten sich Helferinnen und Helfer aus insgesamt fünf Ortsverbänden auf den Weg nach Hoya. Dort war das Ziel der Wasserübungsplatz der THW Bundeschule. „Verlagerte Standortausbildungen sind immer etwas besonderes und bieten den Helferinnen und Helfern neue Herausforderungen!“, erläutert der Lemgoer Zugführer. Doch solch ein Wochenende will auch gut geplant sein. Viele Dinge, wie die Verpflegung, die Anreise, Ausbildungspläne, und vieles mehr müssen im Vorfeld berücksichtigt und organisiert werden.

Am Freitagabend starteten die Helferinnen und Helfer von ihren Standorten. Gegen 19:00 Uhr hatten die Ortsverbände Lemgo und Stendal (Stendal ist die Partnerstadt von Lemgo), Fachhelfer der Fachgruppe Trinkwasserversorgung (TW) aus Ibbenbüren und Fachhelferinnen der TW aus Berlin und Quedlinburg die Fahrt in Richtung Hoya aufgenommen.

Nachdem gegen 23:00 Uhr alle angekommen waren, klang der Abend, nachdem alle ihre Schlafplätze für das Wochenende bezogen hatten, gemütlich aus.

Samstag startete ein ereignisreicher Tag um 07:00 Uhr mit einem Frühstück. Die gute Seele des Ortsverbandes Lemgo hatte die Aufgabe angenommen und verpflegte die rund 40 Helferinnen und Helfer das ganze Wochenende mit Köstlichkeiten.

Im Vormittagsbereich begannen die Bootsführer der Fachgruppe Wassergefahren des OV Stendal mit der Ausbildung an den Booten am und auf dem Wasser. „Der Wasserübungsplatz liegt direkt an der Weser und ist für diese Art von Ausbildung natürlich genial geeignet. Unsere neuen Bootsfahrer können das fahren auf dem Wasser üben, sowie auch das einlassen der Boote.“ so ein Helfer aus dem Ortsverband Stendal. Die Fachgruppen Trinkwasserversorgung des OV Lemgo und Ibbenbüren wurden von drei Laborantinnen der SEEWA (Schnelle-Einsatz-Einheit Wasser Ausland), die aus Berlin angereist waren, im Thema Laborarbeit aus- und weitergebildet. Die Bergungsgruppen aus Lemgo und Stendal errichteten im Vormittagsbereich einen Bootsanleger an einem Nebenarm der Weser. Hierfür wurde das flexibel einsetzbare EGS (Einsatz-Gerüst-System) verwendet.

Nachdem alle gestärkt aus der Mittagspause kamen, ging es auch für die Helferinnen und Helfer der TW auf das Wasser. Gemeinsam mit der Fachgruppe Wassergefahren wurde die Entnahme von Wasserproben auf Gewässern geübt und durchgeführt. Diese wurden anschließend im Labor ausgewertet. Die Bergungsgruppen und die beiden Zugtrupps aus Lemgo und Stendal verließen den Wasserübungsplatz und verbrachten den Nachmittag auf dem Übungsgelände der THW Bundesschule, das speziell auf die Bergungsausbildung ausgerichtet ist.

Der erste Einsatzauftrag lautete für die Gruppenführer: Schweres Zugunglück. Ein Wagen steht, ein weiterer ist umgekippt – mehrere vermisste Personen. Die Bergungsgruppen durchsuchten beide Wagen parallel. Zwei Personen wurden im stehenden Wagon schnell gefunden und konnten mit Hilfe einer schiefen Ebene aus dem Wagon gerettet und betreut werden. Die Rettung aus dem umgekippten Wagon gestaltete sich jedoch schwieriger. Fast alle Zugänge in den Wagen waren zerstört. Die Bergungsgruppe musste zunächst alle Schiebetüren sichern, da diese durch die Schieflage immer wieder zu fielen.  Danach hieß es klettern. Über die Abteilwände, über die Sitze und Gepäckstücke, bis die verletze Person endlich gefunden  und mit Hilfe von Leitern und einem Spineboard (Rettungstrage) gerettet werden konnte.

Im zweiten Ausbildungsabschnitt ging es für die Atemschutzgeräteträger (AGT) der Bergungsgruppen in ein Übungshaus. Bevor die praktische Ausbildung begonnen wurde, gab es eine Unterweisung in die neue Aussattung der AGT’s  und in die Atemschutzüberwachung. Natürlich haben alle Helferinnen und Helfer dieses Wissen, jedoch ist es wichtig dieses immer wieder aufzufrischen. Im Gebäude wurde dann unter Atemschutz die Personensuche geübt, sowie die Crash-Rettung (Schnelle Rettung von Personen). Die anderen Bergungshelferinnen und Helfer haben währenddessen in einem Trümmerkegel einen Weg in ein unterirdisches Tunnelsystem gesucht. Hierfür musste auf engstem Raum eine Wand mit Hilfe eines Aufbruchshammers beseitigt werden, um zu den vermissten Personen zu gelangen. Bei Dunkelheit und Nässe mussten viele verschiedene Rohrsysteme Erkundet werden. Mit Hilfe eines Schleifkorbes wurden am Ende beide vermissten Personen zurück an das Tageslicht gebracht.

Nach dem Rückbau und Verlasten der eingesetzten Ausstattung an den Einsatzstellen ging es zurück zum Wasserübungsplatz. Dort fanden sich alle für einen gemütlichen Abend am Lagerfeuer zusammen. Am Sonntagmorgen ging es an den Rückbau des Bootsanlegers und der mitgebrachten Materialien. In der Mittagszeit machten sich alle auf den Weg zurück in ihre Standorte.

Rückblickend schauen alle auf ein voll und ganz gelungenes Wochenende zurück, für das wir uns beim Planungsteam ganz herzlich bedanken möchten. Alle behalten nicht nur viele neue gewonnen Erfahrungen, sondern auch tolle Erinnerungen an dieses Wochenende. – Bis zum nächsten Mal –

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Text & Fotos: Jennifer Reineke


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