Jugendgruppe besichtigt Zentralkläranlage Lemgo

Was passiert mit dem Abwasser aus Lemgo und Umgebung!? Diese Frage wurde den Junghelferinnen und Junghelfern der THW Jugend Lemgo bei einer Besichtigung der Zentralkläranlage Lemgo beantwortet.

Nach der Begrüßung durch den Abwassermeister Herrn Albrecht in der Prozessleitwarte der Kläranlage, ging es hoch in luftige Höhe. Nach dem erklimmen von zahlreichen Treppenstufen betraten die Jung-THWler die Plattform des großen Faulturms. Von hier hatte man nicht nur einen hervorragenden Überblick über das große Gelände der Kläranlage, sondern konnte bei gutem Wetter auch weit über das Lipperland schauen.

Aus luftiger Höhe ging es direkt weiter nach unten in den Keller. Neben den oberirdischen Gebäude- und anlagenteilen, befindet sich bei einer Kläranlage auch vieles in unterirdischen Kanälen und Schächten. Über einen dieser begehbaren Kanäle ging es von der Mitte der Kläranlage, vorbei an unzähligen Rohrleitungen und Kabeln bis zu dem Punkt an dem je nach Wetterlage 300 - 2100 Liter Abwasser pro Sekunde die Kläranlage erreichen.

Die sogenannte Rechenanlage. Hier wird zuerst der grobe Schmutz z.B. Blätter über Rechen zurückgehalten. Pro Woche sind das bis zu 6 m³ Rechengut!

Als nächstes wurde der Sand- und Fettfang erklärt. Bei diesem Reinigungsprozess werden Sand und Fett aus dem Abwasser entfernt. Je nach Regenwassermenge können das pro Jahr bis zu 100 Tonnen Sand sein!

Vier 32 x 10 m große Vorklärbecken waren der nächste Punkt der Besichtigung. Hier setzen sich unter anderem schwere ungelöste Inhaltsstoffe als Schlamm auf dem Boden der Becken ab. Die Vorklärbecken waren die letzte der drei mechanischen Reinigungsstufen. Drei riesige Förderschnecken fördern das Abwasser danach zum nächsten Bauwerk den Belebungsbecken.

Die biologische Reinigung des Abwassers findet in den Belebungsbecken statt. Mikroorganismen nehmen die im Abwasser befindlichen organischen Stoffe und einen Teil der anorganischen Stoffe auf und verzehren sie.

Von dort fließt das Abwasser zu den zwei riesigen kreisrunden Nachklärbecken in deren Mitte sich ein Rundräumer ständig bewegt. Das gereinigte Abwasser fließt oben ab, der sich am Boden absetzende Schlamm wird von einem Schild am Rundräumer in einen Trichter in der Beckenmitte gefördert und zurück zum Belebungsbecken gepumpt.

Das zufließende Abwasser, sowie die Qualität des gereinigten Abwassers muss ständig kontrolliert und überwacht werden. Hierzu besitzt die Kläranlage ein eigens Labor mit zahlreichen Labor- und Analysegeräten.

Letzter Schritt in der Abwasserreinigung ist die Festbett- und Filtrationsanlage. Hier werden in drei Stufen von Mikroorganismen weitestgehend Phosphate und Stickstoff abgebaut um den Nährstoffeintrag in die Gewässer zu senken.

Nach rund drei Stunden, war die eingangs gestellte Frage umfassend beantwortet und die Jugendgruppe kehrte zum Standort im Steinweg zurück.

Weitere Fotos finden Sie hier

 

Text & Fotos: Swen Rehmsmeier

 


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