Acht Helfer des Technischen Hilfswerks aus Lemgo und ein Helfer aus Bielefeld machten sich am Freitag den 12. November 2010 zusammen mit einer neun Meter großen Tanne auf den Weg in die Bundeshauptstadt.
Dort in Berlin sollte die Landesvertretung Nordrhein-Westfalen mit einem prachtvollen Weihnachtsbaum geschmückt werden. Stilecht kommt dieser natürlich aus NRW. Bereits einen Tag zuvor wurde eine Abordnung von kräftigen Männern losgeschickt nach einem passenden Baum zu suchen. Fündig wurde das Team im Wald bei Arnsberg, wo die Tanne frisch geschlagen auf einen Hänger der Fachgruppe Brückenbau des Ortsverbandes Bielefeld verladen und gesichert wurde. Zusammen mit den neun ehrenamtlichen Helfern ging es am Freitagabend um 18 Uhr los in Richtung Berlin.
Nach sieben Stunden quer durch die Republik waren alle sichtlich geschafft, sodass der Baum nur vor der Landesvertretung „geparkt“ wurde und sich die Helfer gleich auf den Weg in das BMI-Gästehaus-Johannisthal machten um ihre wohlverdiente Nachtruhe anzutreten. Doch die sollte nicht lange dauern. Schon nach vier Stunden Schlaf wurde sich bei einem leckeren Frühstück gestärkt und motiviert ging es auf den Weg zum Diplomatenviertel nach Berlin-Mitte.
Nun musste der neun Meter Riese von Tannenbaum fachgerecht und ohne Beschädigung in der Eingangshalle des Gebäudes aufgestellt werden. Leichter gesagt als getan. Das stellen auch die neun Helfer des THW fest, als sie nach mehreren erfolglosen Versuchen den Baum mit reiner Muskelkraft aufzurichten doch technisches Gerät zur Hilfe nahmen. Das Team unter Leitung von Gruppenführer Florian Sauerländer beschloss, den Baum mit Hilfe eines Greifzuges aufzustellen. Nach einer von Diskussionen geprägten Mittagspause und einem stärkenden Mittagessen ging es an die Feinheiten. Der Baum musste noch ausgerichtet und gesichert werden, damit die Haustechniker ihn nach dem Wochenende gefahrlos schmücken konnten.
Gegen 14 Uhr war die Mission „Tannenbaum“ erfüllt, die Eingangshalle gefegt, die Werkzeuge alle wieder verstaut und das Team zufrieden. Frisch geduscht und umgezogen machte sich die Neun auf, die Berliner Sehenswürdigkeiten zu erkunden und das restliche Wochenende nach getaner Arbeit zu genießen.
Bevor am Sonntag die Heimreise angetreten wurde, ging es noch einmal zur Landesvertretung NRW um nach dem Rechten zu schauen und die letzten Dinge abzuklären. Dort erfuhren die neun Helfer, dass sich ihre Arbeit bereits rumgesprochen hatte. Frau Ministerpräsidentin Hannelore Kraft von der SPD hatte bereits von dem Baum gehört und wollte ihn sich persönlich ansehen.
Spontan wollten sich die Jungs und Mädels aus Lemgo und Bielefeld noch das „Ehrenmal der Bundeswehr“ anschauen, bevor sie den Heimweg antraten. Doch eine Besichtigung auf dem Gelände des Bundesministeriums der Verteidigung (BMVg) war leider nicht möglich. Das Team hatte nicht daran gedacht, dass am 14. November Volkstrauertag war und deshalb viele Politiker am Ehrenmal Kränze niederlegen wollten. Einen kurzen Blick konnten sie noch auf die Politiker erhaschen und fuhren dann zufrieden und mit einigen Erfahrungen reicher zurück in die Heimat. Wieder in Lemgo angekommen wurden die Fahrzeuge für ihre kommenden Einsätze aufbereitet und gegen 17 Uhr machten sich alle auf den Weg nach Hause.
Text: Florian Sauerländer; Fotos: Jennifer Reineke