Beim Ausfall lebenswichtiger Infrastrukturen wie der Trinkwasserversorgung, steht das Technische Hilfswerk Wasserversorgern als Partner unterstützend zur Seite.
Um regionale Wasserversorger über die neue moderne Trinkwasseraufbereitungsanlage (TWAA) des Technischen Hilfswerks zu informieren, hat der Lemgoer Ortsverband am Samstag, den 29. Juni auf dem Gelände der Stadtwerke Lemgo einen Anforderertag veranstaltet.
Wasserversorger aus dem Regierungsbezirk Detmold waren der Einladung des Ortsverbandes gefolgt und informierten sich einen Vormittag lang über die Leistungsfähigkeit der Anlage, die Dauer von der Alarmierung bis zur Einsatzbereitschaft, sowie Voraussetzungen (Platzbedarf, …) für einen Betrieb in Notsituationen.
Bereits am Freitagnachmittag begannen die Vorbereitungen auf dem Gelände der Stadtwerke. Zahlreiche Transportkisten, Pumpen und Module der Filtrationsstraße wurden vom LKW und Anhänger abgeladen. Mit Unterstützung der 1. und 2. Bergungsgruppe, bauten die Fachhelfer der Fachgruppe Trinkwasserversorgung die gesamte Aufbereitungsanlage auf. Das Material der TWAA UF-15 wurde auf einer Fläche von 550 m² aufgebaut. Bei wechselhaftem Wetter mit stellenweise länger andauernden Regenschauern, wurden die Aufbauarbeiten um 23 Uhr abgeschlossen. Anschließend wurde die Anlage in Betrieb genommen und es folgte ein zwei stündiger Testbetrieb.
Am nächsten Morgen gegen 10:00 Uhr trafen die ersten Anforderer auf dem Gelände am Bruchweg ein. In den Räumlichkeiten der Stadtwerke begrüßte der Ortsbeauftragte Swen Rehmsmeier die Gäste. Anschließend gab Herr Schwarz von der Firma Berkefeld aus Celle mit einer kurzen Präsentation einen theoretischen Einblick in den Anlagenaufbau, die Verfahrenstechnik, sowie das Trinkwasserlager- und verteilsystem.
Dank Herrn Schwarz hatten nun alle Teilnehmer einen hervorragenden Einstieg in das Thema bekommen und das Wetter ließ es doch noch zu, dass sich alle ohne Regenschirm nach draußen begeben konnten, um die Trinkwasseraufbereitungsanlage in Live in Betrieb zu sehen. Die Fachhelfer der Fachgruppe Trinkwasserversorgung nahmen die Gäste dort in Empfang und in kleinen Gruppen wurden verschiedene Details, Station für Station, betrachtet und auch erklärt.
„Es ist uns wichtig, dass Wasserversorger im Notfall wissen, dass sie uns alarmieren können und welche Voraussetzungen für einen reibungslosen Betrieb der neuen Anlage erfüllt werden müssen. Mit der Trinkwasseraufbereitungsanlage könnten wir bis zu 20.000 Einwohner versorgen, also knapp die Hälfte der Lemgoer Bevölkerung. Doch die Anlage ist mobil und überall einsetzbar. „Wir alle aus dem Ortsverband Lemgo wissen selbst, wie schnell Trinkwasser plötzlich knapp werden
kann.„ so ein Helfer aus dem Ortsverband Lemgo. Bei Bedarf können die bundesweit acht vorhandenen Anlagen im THW in kurzer Zeit an einem Ort zusammengezogen werden.
Wir hoffen, dass unsere Gäste nun als erstes ausreichend informiert sind und wissen was Sie aus direkter Umgebung an Technik anfordern können. Dies gibt hoffentlich ein Stück mehr Sicherheit und hilft im Notfall dem Versorger und dem Verbraucher.
Um 14 Uhr wurde damit begonnen, die Anlage abzubauen. Becken entleeren, reinigen, trocknen und zusammenlegen. Schläuche abkuppeln per Trocknungsgebläse trocknen, aufrollen und in die richtige Transportkiste verpacken. Aus 2000 Einzelteilen besteht die ganze Anlage. Jedes Teil hat in den zahlreichen Transportkisten seinen festen Platz. Um im Ernstfall keine Zeit durch Suchen zu verschwenden, ist ein ordentlicher und gewissenhafter Rückbau der gesamten Anlage zwingend erforderlich. Um 22 Uhr am Samstagabend war die Einsatzbereitschaft der Fachgruppe Trinkwasserversorgung im Ortsverband wieder hergestellt.
Weitere Fotos zum Anforderertag und zum Aufbau finden Sie hier
Text: S.R Fotos: J.R